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Felsenbad Garstenauer (Foto Norbert Mayr)

Nieder mit Gerhard Garstenauer

Ein Kommentar

Norbert Mayr zum 89er von Gerhard Garstenauer

Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
Ich kenn auch die Herren Verfasser;
Ich weiß, sie tranken heimlich Wein
Und predigten öffentlich Wasser.

Heinrich Heines Zeilen in seinem satirischen Versepos „Deutschland. Ein Wintermärchen“ aus den 1840er Jahren über Janusköpfigkeit bzw. Scheinheiligkeit der Kirche sind 1:1 auf die inkonsequente Praxis des Österreichischen Bundesdenkmalamts übertragbar. Opfer sind in besonders drastischer Weise viele herausragende Inkunabeln der jüngeren Vergangenheit.

„Warum gründet man eigentlich keinen Verein der ‚Freunde der Zerstörung Wiens’?“(1) So beginnt Friedrich Achleitner seine Architekturkritik „Nieder mit Fischer von Erlach“ vor 50 Jahren in „Die Presse“ vom 16/17. November 1963. Waren damals nicht einmal die Hauptwerke des österreichischen Barock-Baumeisters vor der Zerstörung sicher, so geht heute der Aderlass der letzten Dekaden bei den Hauptwerken der Architektur aus den Jahrzehnten des Wiederaufbaus ungebremst weiter. Dabei schauen – bis auf wenige Ausnahmen – die Verantwortlichen im BDA ungerührt zu. Der Untätigkeit folgt die Zerstörung, die „Freunde der Zerstörung“ haben eine breite Basis.

Im Frühjahr 2008 gab die neue Präsidentin Barbara Neubauer bei ihrem Antrittsstatement ein Bekenntnis zur Architektur der 1950er, 60er, 70er und 80er Jahre ab. Beim Symposium „MODERNE ZWEI Baukultur 1948 1984“ 2008 in Salzburg sprach sie von der Notwendigkeit einer systematischen, wissenschaftlichen Bestandsaufnahme und lud in ihrem Grundsatz-Statement zu den jungen Baudenkmälern in Österreich ­und Strategien gegen akute Gefährdungen DOCOMOMO Austria zur Zusammenarbeit ein. Die Praxis ist bedauerlicherweise eine andere, ein Beispiel ist die geplante Zerstörung des 1956 eröffneten Nationalratssaals im Parlament in Wien, einem zentralen Symbol der Zweiten Republik.(2) Die architektonische Intervention hatte ebenso sensibel wie zeitgemäß auf den klassizistischen Bestand reagiert. Die Inkunabel ist durch die Willfährigkeit des Denkmalamts von Abriss- und Neubauplanungen massiv bedrängt, DOCOMOMO hat sich in den letzten Jahren intensiv für die Erhaltung und respektvolle Weiterentwicklung der Bausubstanz eingesetzt.

Und der Status Quo in Salzburg? Am Tag des Denkmals 2011 erklärte Landeskonservator Ronald Gobiet gegenüber dem ORF: „Das ist eine Neuerung für uns. Wir müssen uns der Moderne vermehrt widmen. Wir haben Bauten der 1950er-, 1960er-Jahre unter Schutz. Aber jetzt kommen die 1970er-Jahre dran – und das ist ein charakteristisches Beispiel“(3). Der Denkmalpfleger hat das 1978 fertiggestellte eigene Wohnhaus von Gerhard Garstenauer gemeint. Nach einer Anregung des Autors und vom Architekten begleitet hat das BDA zumindest dieses außergewöhnliche Holzgebäude als jüngstes Gebäude Salzburgs unter Schutz gestellt.(4)

Einige Jahre davor machte das BDA ein konventionelles, von Margarete Schütte-Lihotzky für ihre Schwester in Radstadt geplantes Wüstenrot Eigenheim (1950) zum Baudenkmal, verweigerte und verweigert diesen Status aber zentralen Bauwerken der österreichischen Architekturentwicklung aus den Nachkriegsjahrzehnten. Dazu zählen zweifellos zahlreiche der Werke von Gerhard Garstenauer aus den 1960er und 1970er Jahren. Seiner Bedeutung entsprechend würdigte ihn 2009 das aut. Architektur und Tirol in der Ausstellung konstantmodern als eine von fünf bedeutenden Positionen mitteleuropäischer Architektur gemeinsam mit dem Atelier (5), Johann Georg Gsteu, Rudolf Wäger und Werner Wirsing.

Dietmar Steiner fasste 2002 die Rolle des 1925 geborenen Architekten in der österreichischen Kulturlandschaft folgendermaßen zusammen. „Das Werk Gerhard Garstenauers ist wesentlicher Bestandteil der österreichischen Architektur der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und auch Bestandteil der Kulturgeschichte im Allgemeinen“.5

Die Politik in Österreich hungert das Denkmalamt personell und finanziell immer stärker aus. Das ist aber keine Entschuldigung, dass diese Epoche – etwa im Vergleich mit der Schweiz oder Deutschland – derartig vernachlässigt wird. Keine konsequenten Bemühungen um einen Überblick und eine Strategie sind erkennbar, es fehlen Systematik und übergeordnete Qualitätskriterien. LK Ronald Gobiet erhielt nach Amtsantritt 2003 das Angebot, das BDA bei der Ausräumung solcher Defizite zu unterstützen. Beim Symposium „MODERNE ZWEI“ 2008 versprach er die bereits 2006 angekündigte, „Überprüfung der Salzburger Architektur des 20. Jahrhunderts,“ passiert ist nichts.

Auf Bundesebene war im Jahr 2000 die Unterschutzstellung von Garstenauers drei Gasteiner Bauensembles Kongresszentrum, Felsenbad und Liftkugeln angeregt worden. Der damalige Präsident Georg W. Rizzi antwortete, dass „nachhaltige Veränderungen“ möglicherweise den „a priori gegebenen hervorragenden künstlerischen Wert entsprechend“ mindern könnten.(6) Rizzis nachhaltigem Hinauszögern folgten ab 2002 unbedarfte Veränderungen und die architektonisch belanglose Felsenbad-Erweiterung.

Dazu meinte Ronald Gobiet 2011 „selbstkritisch“: „Meines Erachtens sind wir zu spät gekommen, das Felsenbad zu schützen, dass doch in seiner Konzeption, in seiner Ausformung, in seiner Verbindung mit der Natur ein hervorragendes Dokument dieser Zeit war.“(7) 2014 wird die Felsentherme von INNERHOFER oder INNERHOFER architekten aus Saalfelden „modernisiert“, „Attraktivierungen“ wie ein neues Lichtkonzept und ein Steg von der Saunalandschaft zum Restaurant sind angekündigt…

Vor knapp 50 Jahren fand mit dem Felsenbad 1966/68 Gasteins Aufbruch einen erfolgreichen Start. Gerhard Garstenauer entwickelte damals gemeinsam mit Anton Kerschbaumer eine Vision für das Gasteinertal, der Bürgermeister und sein Architekt traten dem steten Niedergang des mondänen Kurorts entgegen, erneuerten den traditionsreichen Kurbetrieb und setzten auf den rasant wachsenden Tourismus. Wegen des beengten Bauplatzes ließ Garstenauer die Schwimmhalle aus dem Bergrücken heraussprengen. Der Kontrast zwischen unbearbeiteten Tauerngneiswänden und konstruktiv-präzisen Sichtbeton-Elementen prägt den bemerkenswerten Raumeindruck.

Dem international vielbeachteten Bauwerk folgte inmitten der Stadt unweit des Gasteiner Wasserfalls das 1974 fertig gestellte Kongresszentrum, das 1976 den Architekturpreis des Landes Salzburg erhielt. Vom Baulöwen Porr teuer errichtet, erhielt das Bauwerk in Teilen der Bevölkerung ein Betonklotz-Image am Bein der finanziell schwächelnden Stadt. Das scheint sich zu ändern, Bürgermeister Gerald Steinbauer erklärte im Oktober 2008 über das Kongresszentrum: „Die Architektur stört uns nicht, ganz im Gegenteil.“(8)

Garstenauer schuf einen Kontrapunkt zum gewohnten Bad-Gastein-Bild. Dieses hatten ab dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts Wiener und Münchner Architekten als großstädtisches, im alpinen Tal fremd anmutendes „Wolkenkratzerdorf in den Bergen“ geformt. Dicht gefügt sitzen die gründerzeitlichen Hotelblöcke jeweils auf mehreren Untergeschoßen im steilen Gelände. Dem setzte Garstenauer mit dem am Steilhang dramatisch aufgeständerten Bauwerk eine markante Horizontale gegenüber, für Garstenauer der „sichtbare Ausdruck als Ort der Begegnung“: Anstelle der ehemaligen engen, verschatteten Straße öffnete die begehbare kommunale Platz- und Dachlandschaft das Zentrum großzügig zu Sonne und Tal.

Ergänzend sollte die Neugründung „Sportgastein“ im Talschluss auf 1600 Metern Seehöhe eine sportliche Klientel anziehen. Unverwirklicht blieben die „Badeschlucht“ mit Appartementanlage und eine Gletscherbahn auf das 3100 Meter hohe Schareck. Realisieren konnte Garstenauer 1970 den Kreuzkogel-Lift mit insgesamt vier sphärischen Kugelbauten aus Aluminium. Tal- und Bergstation, Beobachtungs- und Aussichtskugel bildeten eindrucksvolle Kontraste in der hochalpinen Gebirgslandschaft mit ihren bizarren Schnee- und Eisformationen.

Otto Kapfinger hat 2002 Garstenauers Bauten für das Gasteinertal im Kontext der österreichischen und Wiener Architekturdebatte der 1960er Jahre analysiert: „Es ist rückblickend bemerkenswert, wie Gerhard Garstenauer – als neben und aus dem Schwanzer/Feuersteinschen Studentenlabor eine Bewegung entstand, die mit den Images von Raumfahrt und Pop eine Umkrempelung der Mensch-Naturbeziehung propagierte […] – wie Gerhard Garstenauer also zugleich genau dies in Gastein in die Realität setzte, wie er seine aus hochdifferenziertem Beton gefügten ‚Flugzeugträger’ des Felsenbades und des Kongresszentrums ins Hochgebirge und in die mondäne Hotelschlucht einpasste, […] als wir in Wien an primitiven ‚Domes’ und biomorph aufgeblasenen Wolkentürmen und techno-uteralen Wohnhöhlen bastelten – perfekte Alu-Glas-Kugeln per Hubschrauber in die Gletscherregion pflanzte, wie Gerhard Garstenauer – als wir von Kunststoff-Leichtkonstruktionen und sphärischmobilen Geometrien träumten – am Stubnerkogel Liftgondeln mit der verräumlichten Geometrie der ‚Superellipse’ in Acrylglas erfand und verwirklichte. Und all dies – um auch einmal über den Rahmen des kleinen Österreich hinauszusehen – parallel zu den ähnlich gelagerten Wagnissen von Frei Otto und Günther Behnisch für die Olympiabauten“(9) in München.

Bedauerlicherweise verlor nach Bürgermeister Kerschbaumers zehnjähriger Amtszeit und seinem Tod 1975 Bad Gastein die mit Garstenauer entwickelte, übergeordnete Planungsperspektive und fiel in eine selbstzerstörerische Depression. Seither bereicherte kein einziges zeitgemäßes Gebäude von Rang die Silhouette, im Gegenteil, sie wird massiv beeinträchtigt durch Abriss stattlicher Gründerzeithotels und die Errichtung banalster Neubauten. Postmodern-historisierende Hotels wie das Bellevue oder plumpe, unförmige Baumassen wie die drei Nebengebäude des Hotels Kaiserhof von Hapimag entwerten oder bedrängen die ehrwürdigen Gründerzeit-Palazzi. Einhellig erklärte die Stadtpolitik den Haupttrakt des städtebaulich wie architektonisch bedeutenden Gasteinerhofes zum „Schandfleck“, er wurde schließlich abgerissen.

Dieser stete Raubbau an der Baukultur macht Bad Gasteins Erscheinungsbild ordinär. Auch Garstenauers Bauten sind in Gefahr. Längst verschwunden sind seine futuristischen Panoramagondeln für die Stubnerkogel-Seilbahn. Diese 1972 an drei Raumachsen konstruierten Superellipsen aus Sonnenschutz-Acrylglas boten in geschützten Miniräumen optimalen Landschaftsbezug. Die Naturschutzbehörde, die neue Unterstände in „Holzblockbauweise mit matt-anthrazit-grau gefärbtem Satteldach“ vorschrieb, veranlasste, eine der vier Lift-Kugeln zu demontieren. Drei Jahrzehnte trotzten die Kugeln mit optimierter Form und minimierter Oberfläche dem rauen Hochgebirgswetter, bis der Naturschutz ausreichend Angriffsfläche fand. Zumindest das Abbruchunternehmen erkannte die Qualitäten und stellte die Kugel im Firmengelände auf, statt sie zu verschrotten.

Ohne Einflussmöglichkeit für Garstenauer wurden und werden sein Solarbad in Dorfgastein von 1978 und sein Felsenbad unbedarft verändert. Zahlreiche Memoranden dokumentieren seine Angebote unentgeltlicher Beratung. Auch das Kongresszentrum wurde vernachlässigt. Schon lange unbenutzbar ist etwa auf dem Dach die Trinkhalle in vier kristallinen Kugeln. Die Verkitschung des Äußeren und andere Verschandelungen sind leicht reversibel. Die Bausubstanz des Kongresszentrums macht insgesamt noch einen guten Eindruck, allerdings ist der Leerstand schädlich.

Seit in den Nullerjahren die Bad Gasteiner Kur- und KongressbetriebsgmbH mit fragwürdigen Konditionen das Kongresszentrum und andere Häuser im Stadtkern an Franz Duval und Franz Wojnarowski verkauft hat, ist dieser öffentliche Raum für Kongresse und die Allgemeinheit gesperrt. Wojnarowskis dilletantisch-verstümmelnde Umbau-„Vorschläge“ zeigen selbst für Gegner von Garstenauers selbstbewussten Bauwerken, dass anpasserische Verschandelung keine Lösung darstellen kann. Es blieb bei den Ankündigungen, nach dem Tod von Franz Duval schmiedet nun Philippe Duval Millionenpläne.

Viele Baudenkmäler der 1960er- und 1970er-Jahre nutzten „moderne“ Baumaterialien wie Stahl, Glas und (Sicht-)Beton sowie neue Konstruktionen. Auf ihrer Erforschung basieren Pflege, Konservierung und Adaptierung der Bausubstanz und die Entwicklung gestalterisch wie bauphysikalisch anspruchsvoller Lösungen für heutige Nutzungen. Schon kleine, aber unbedacht gesetzte Maßnahmen wie Fensteraustausch, Dämmung und Bemalung können zerstörerische Wirkung auf die Ausgewogenheit von Proportionen und Materialien entfalten.

Nur die denkmalpflegerische Betreuung kann dem Bad Gasteiner Kongresszentrum eine respektvolle und gelungene Revitalisierung sichern. Schließlich bietet das mit Betonfertigteilen präzis komponierte Gebäude zahlreiche Potenziale, die für Bad Gastein dringend aktiviert, zeitgemäß und qualitätvoll weiterentwickelt werden könnten.

Seit Ende 2012 ist Eva Hody die neue Landeskonservatorin in Salzburg. Bis dato ist nichts passiert, wird sich noch etwas ändern? Zumindest Heinrich Heine, der geniale „entlaufene Romantiker“, ließ im „Wintermärchen“ dem zitierten Vierzeiler optimistische Strophen folgen.

Ein neues Lied, ein besseres Lied,
O Freunde, will ich euch dichten!

Autor: Dr. Norbert Mayr, Architekturhistoriker, 2008-2013 Präsident von DOCOMOMO Austria

Garstenauer Felsenbad (Foto: Norbert Mayr)
(Foto: Norbert Mayr)

1) Friedrich Achleitner, Nieder mit Fischer von Erlach, Salzburg 1986, S. 77

2) Vgl.: Norbert Mayr, Konstruktiver Widerstand. Für den Erhalt des Wiener Nationalratssaales, in: kunsttexte.de, Nr. 2, 2012, S. 1-4 http://www.kunsttexte.de.

3) Müssen uns der Moderne widmen http://sbgv1.orf.at/stories/537347; 12. 09. 2011

4) Vgl.: Norbert Mayr, Wohnen in der Natur. Haus Garstenauer in Aigen, in: Zuschnitt 27 (2007), S. 19-21; Norbert Mayr, Moderne Architektur wird Baudenkmal – Garstenauers Wohnhaus wird unter Schutz gestellt, in: Salzburger Fenster 2011 09 14 (31), S. 4

5) Dietmar Steiner, Vorwort, in: Gerhard Garstenauer – Interventionen, Salzburg 2002, S. 7; Vgl. auch: Norbert Mayr, Gerhard Garstenauer, in: Saur allgemeines Künstlerlexikon: die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, München [u.a.] 2006, Band 49, S. 464

6) zit in: Norbert Mayr, Stadtbühne und Talschluss. Baukultur in Stadt und Land Salzburg, Salzburg 2006, S. 196; Vgl.: Norbert Mayr, Geht Bad Gastein baden?, in: Architektur & Bauforum, Nr. 211 (2001), S. 6.;
Norbert Mayr, Dekoration statt Architektur – Das Felsenbad in Gastein, ein Schlüsselwerk der Gegenwartsarchitektur, soll umgestaltet werden, in: Salzburger Nachrichten (Kultur), 10. 5. 2002, S. 15; Norbert Mayr, Vom Felsenbad zur Felsentherme – Anmerkungen zur Sanierung des Felsenbades von Gerhard Garstenauer in Bad Gastein, in: Architektur & Bauforum – Forum, 29. 8. 2003, S. 12-13

7) Müssen uns der Moderne widmen http://sbgv1.orf.at/stories/537347; 12. 09. 2011

8) zit. in: Norbert Mayr, Geht Gastein baden?, in: Die Presse (Spectrum), 21. 2. 2009, S. IX

9) Otto Kapfinger, Gerhard Garstenauer – Konstrukteur und Visionär – Realist und Romantiker, in: Gerhard Garstenauer – Interventionen, Salzburg 2002, S. 123; vgl. auch: Norbert Mayr, Vier Kugeln im Schnee – Der Salzburger Gerhard Garstenauer schuf vor rund drei Jahrzehnten herausragende Beispiele moderner Architektur im Gasteiner Tal, in: Salzburger Nachrichten, 22. 1. 2000, S. IX.

Ein Kommentar zu “Nieder mit Gerhard Garstenauer

  1. obwohl für die, wie von Otto Kapfinger veranschaulichte, Überwindung der weitgehend theoretischen Ausmaße seiner Zeitgenossen, Garstenauer besonderer Dank gelten sollte, bietet diese, den Launen der österreichischen Politik und Kulturlandschaft ausgesetzten Bauten aus heutiger mehr Angriffsfläche

    eine theoretische Arbeit, gut beschützt in dem reproduzierbaren und urheberrechtsgeschützten Format in dem es sich ausdrückt, scheint im ersten Moment die nachaltigere Anlageform für architektonische Gedanken zu sein

    die Lehre, die uns allerdings nur durch gebaute Form erteilt werden kann, ist genau die, die diesen endlos scheinenden Konflikt, von dem dieser Artikel handelt, entstehen hat lassen.
    wie ist mit diesen Überresten umzugehen?

    man ist hier offenbar im 21. Jahrhundert noch immer weit von einem akzeptablem Konsens entfernt. aber die Debatte kann nur durch Hinterlassenschaften, in tatsächlich physischem Ausmaß, wie der von Gerhard Garstenauer, am Leben gehalten werden

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