Gernot Mittersteiner – Das vorliegend Schriftstück stellt das größte gemeinsame Vielfache da, dass sich aus einem 4 wöchigen Partizipationsprozesses innerhalb der Arch&Ing ergeben hat.
Der Städtebauausschuss hat die Gründung einer Arbeitsgruppe die sich mit der Hochhausrichtlinie beschäftigen soll beschlossen. Ziel war es eine Stellungnahme der Arch&Ing Kammer zur neuen Hochhausrichtlinie zu erarbeiten.
Alle Teilnehmer des Ausschusses waren aufgerufen selbst daran teilzunehmen und innerhalb ihres Umfeldes diese Einladung zur Mitarbeit in der Arbeitsgruppe weiterzuleiten. Die Arch&Ing hat auch über Verteiler die Mitglieder der Kammer zur Mitarbeit aufgerufen. Entstanden ist ein reger Austausch auf verschiedenen Plattformen.
(Email, social media, face to face Besprechungen und bisher eine Besprechungsrunde in der Kammer, im Vorfeld der Arbeitsgruppe gab es auch ein Treffen mit der Verwaltung und dem Ersteller der Studie Prof. Luchsinger)
All die so entstandenen Texte und Besprechungen wurden in das vorliegende Papier eingearbeitet. (Besprechungen wurden transkribiert, Texte wurden so weit wie möglich unverändert zu lassen.
Da ein einzelner Text zumeist viele Themen beinhaltet wurden die Texte in ihre inhaltlichen Bausteine zerlegt und dann inhaltlich geordnet. Einige politische Statements, und Belehrungen wer wie zu denken hat wurde nicht aufgenommen.
Aus dieser Methodik ergibt sich, dass der Inhalt nicht widerspruchsfrei ist. Es ist aber trotzdem verblüffend, dass sich über weite Strecken ein breiter Konsens abzeichnet.
Die „Kritik versteht sich als konstruktiver Beitrag zu einem funktionierenden Planungsprozess, dessen Resultat Bauten sein sollen, die einen positiven Beitrag für die „betroffenen“ Gebiete und die Gesamtstadt haben.
Gernot Mittersteiner
Vorsitzender des Ausschusses für Stadtnachhaltigkeit der Arch&Ing
Downloadlink des gesamten Dokuments
Der Text ist zusammengestellt aus Beiträgen von
Peter Bauer,
Walter Chramosta,
Karin Gruber,
Christoph Mayerhofer,
Gernot Mittersteiner,
Irene Prieler,
MaxRieder,
Silvia Tillner,
Bernhard Sommer,
Günter Stefan,
Wolfgang Veit,
Michael Widmann,
Johannes Zeininger
Konzept, Moderation und Zusammenfassung des Prozesses
Gernot Mittersteiner
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foto: ausschnitt skizze aus dokument, seite 11
9. Mai 2015 um 21:08
In Wien werden die Hochhäuser mit 8 Stöcke schon als die Hochäuser vorgesehen und pro jedes Haus in Wien soll das Wohnhaus wenigstens 4 Stöcke haben. Die Stadt wien hat ein relativ flacher Horizont im Vergleich zu manchen Hauptstädten, und hat aber relativ dichte Bebauung. Das Streben nach den Hochhäuser wird durch die Mehwert, Profitiren und Sinnhaftigkeit des Raumgestaltens in diesem Fall entschieden. Wien hat teilweise viel alte Bevölkerung, die muss auch mit der Höhe des Gebäudes umgehen.
8. Juni 2019 um 13:10
Auch wenn die Kritik zu einer Hochhausstudie wahrscheinlich mein Verständnis weit übersteigt, kann ich sie als Ausgangspunkt nehmen, um mir Gedanken zu der Thematik zu machen.
Hochhaus. Ab wann kombiniert man das Wörtchen ‚hoch‘ mit dem Wort ‚Haus‘? Eine erste Google-Suche ist ernüchternd; „sehr hohes Gebäude mit vielen Geschossen“. Also wird das erstmal nach hinten verschoben und sich der Zusammenfassung der Studie gewidmet. Und mit der „einfachen“ Frage „Nützt der Inhalt des Hochhauses der Gesellschaft, den Bewohnern der angrenzenden Quartiere, der Weiterentwicklung der lebendigen (europäischen) Stadt?“ beginnt ein Gedankenprozess.
Es erscheint logisch, dass diese Frage in der Konzeption eines Hochhauses mit ‚ja‘ beantwortet werden muss. Städte gibt es nur aufgrund von Menschen, deshalb sollen sie auch für die Mehrheit der Menschen, für die Gesellschaft, die BewohnerInnen, da sein. Doch inwieweit ist das wirklich der Fall? Ich denke jetzt nicht an ein spezielles Hochhaus, sondern an mein Konzept von Hochhäusern allgemein, das vermutlich eine Mischung aus allen hohen Häusern ist, die ich in verschiedenen Städten bisher in meinem Leben gesehen habe.
Möchte man die Stadt als Lebensort sehen, in der Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Infrastruktur nicht in einzelnen Bereich der Stadt stattfinden, sondern sich vermischen, und der öffentliche Raum gefördert wird, fällt mir das Hochhaus nicht als erstbeste Lösung für diese Problematik ein. Ab einer gewissen Höhe kann ich mir vorstellen, dass die Verbindung zwischen den oberen Stockwerken und dem öffentlichen Raum quasi nicht existent ist. Zur Dachterrasse fährt man vermutlich nur hinauf, wenn sich oben ein Café oder eine Bar befindet. Auch im Erdgeschoss bleibt nicht vieles zur Belebung und Verknüpfung übrig, rechnet man mal das Garagentor, Anlieferungsorte, Haustechnik, Lobby, etc. weg. Durch die Höhe des Gebäudes wird vermehrter Schatten geworfen; außer an einem heißen Sommertag ist da kaum jemand froh drüber.
Bedenkt man also diese Aspekte, ist die Dringlichkeit der oben genannten Frage noch wichtiger. Nutzt der Inhalt des Hochhauses so viel, dass dafür andere Sachen im Wohl der Allgemeinheit und der StadtbewohnerInnen in Kauf genommen wird?