Roland Gruber, Katharina Kothmiller, Caren Ohrhallinger, Peter Nageler – Breite Bürgerbeteiligung und offener Architekturwettbewerb in EINEM – ist das DER Schlüssel für zukunftsfähige Projekte in Gemeinden und Städten?
Bei einem Bauprojekt in einer Gemeinde muss sich mehr bewegen als nur die Baumaschinen!
Es besteht ein Zusammenhang zwischen der Baukultur in einer Gemeinde und -ihrer Entwicklung. Denn Baukultur wirkt als Katalysator und sorgt für eine beispiellose Dynamik bei Prozessen und in der Folge bei Projekten. Österreichs 2357 Gemeinden investieren jedes Jahr rund drei Milliarden Euro. Ein großer Teil davon fließt in die Errichtung von Gebäuden und Freiräumen. Damit sind die Kommunen einer der größten Bauherren im Land und tragen -wesentlich zur Gestaltung des Lebensraums und damit zur Lebensqualität der Menschen bei.
Bei diesem Bauvolumen soll es jedoch nicht nur um das simple Erfüllen von Raumprogrammen gehen. Was vordergründig als Bauaufgabe gesehen wird, kann sich sehr rasch zu einem von den Bürgerinnen und Bürgern getragenen Prozess entwickeln, der durch seinen ganzheitlichen Betrachtungs- und Problemlösungsansatz sämtliche essenziellen Gemeindebelange umfasst.
Bürgerinnen und Bürger mischen mit
Dieser Text fasst die gemeinschaftliche Entwicklungsarbeit in der Gemeinde Fließ, die im ersten Halbjahr 2012 stattgefunden hat zusammen. Ziel war dabei, das Dorfzentrum mit einem neuen nutzungsdurchmischten Ensemble mit den Funktionen Wohnen, Arbeiten und Einkaufen aufzuwerten und auch einen neuen Dorfplatz als Treffpunkt zu kreieren. Dieses Pilotprojekt setzt einen entscheidenden, nachhaltigen Impuls zur Attraktivierung des Ortszentrums und garantiert, dass es wieder Mittelpunkt des Lebens wird. Das Gesamtprojekt entstand unter intensiver Beteiligung der Fließer Bevölkerung. Es zeigt, wie Bürgerbeteiligung und Architekturwettbewerb in ganz neuer Weise kombiniert werden können und zu einem bemerkenswerten Ergebnis führen.
Pilotgemeinde Fließ in Tirol
Die Gemeinde Fließ plante ein Pilotprojekt zur nachhaltigen Aufwertung ihres Dorfzentrums. Es sollte ein nutzungsdurchmischtes Dorfhaus mit den Funktionen Wohnen, Arbeiten und Einkaufen entstehen. Der Projektentwicklungsprozess und die in der Folge zu errichtenden Gebäude und öffentlichen Räume sollten zudem einen wesentlichen Beitrag für die Zukunft der Tiroler Wohnbaudiskussion darstellen. Neben einer neuen Prozesskultur in der Entwicklungsphase von Projekten sollte klar werden, dass der Wohnbau in Tirol nicht mehr als Solitär auf der grünen Wiese, sondern als Teil einer ganzheitlichen Ortsentwicklung gesehen werden kann.
Bei diesem Pilotprojekt wurde daher ein besonderer Entstehungsweg gewählt. Dabei stand der Dialog der Gemeinde und ihrer Bürgerinnen und Bürger mit den Architekturschaffenden durch ein neues Wettbewerbsmodell im Vordergrund. Daraus entwickelte sich ein qualitativ hochwertiges und von vielen Beteiligten akzeptiertes Realisierungsprojekt.
Umgesetzt wurde das gesamte Wettbewerbsverfahren als Verknüpfung eines Bürgerbeteiligungsverfahrens mit einem klassischen Architekturwettbewerb.
1. Gemeinderatsbeschluss
Als der Beschluss im Gemeinderat feststand, auf den leerstehenden Stuemergründen mitten im Dorfzentrum ein neues Gemeindezentrum zu errichten, entwickelte eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Gemeinderäten und Bürgern, ein erstes grobes Raumprogramm, eine Art „Wunschkatalog“, was dort alles untergebracht werden könnte/sollte. Auf Basis dieser räumlichen Anforderungen wurden eine grobe Kostenschätzung erstellt, die Gebäude und notwendigen Grundstücke erworben und ein „GO“ für den Projektstart durch einen Gemeinderatsbeschluss gegeben.
2. Wettbewerbsstufe Eins
In der Folge wurde ein zweistufiger, offener Architekturwettbewerb nach den Kriterien des Bundesvergabegesetzes ausgeschrieben. Die erste Stufe war offen für alle interessierten Architekten und Architektenteams. Um daraus die interessantesten Architekturbüros auszuwählen, wurden Kriterien erstellt; alle Interessierten mussten insgesamt drei Anforderungen erfüllen. Dabei handelt es sich konkret um Punkte zum Thema Bürgerbeteiligung und leistbares Wohnen sowie um die Vorlage eines entsprechenden Referenzprojekts. Die Jury wählte – im Fall des Projekts in Fließ – aus 18 Abgaben jene fünf Büros aus, die zur Teilnahme am Wettbewerb eingeladen wurden.
3. Wettbewerbsstufe Zwei
Alle für die zweite Wettbewerbsstufe geladenen Wettbewerbsteilnehmer erhielten drei Wochen vor der Wettbewerbsdurchführung die Unterlagen zugesandt. Diese bestanden aus einen allgemeinen Teil über die Verfahrensregeln und einem inhaltlichen Teil mit dem Raumprogramm.
4. vor ort ideenwerkstatt ®
Den Auftakt zum Wettbewerb bildete ein Hearing. Das Besondere dabei war aber, dass dieses Hearing zwei Tage dauerte und direkt vor Ort gemeinsam mit der Bevölkerung stattfand und so zu einer sogenannten vor ort ideenwerkstatt® (www.vorortideenwerkstatt.at)wurde. Das bedeutet, dass an diesen zwei Tagen zahlreiche Aktivitäten, wie z.B. Gespräche, Stammtische, Vorträge etc., angeboten wurden, bei denen die geladenen Architektenteams mit der Bevölkerung gemeinsam Ideen finden und diskutieren konnten. Begleitet wurde dieser partizipative Prozess von einer eigens eingerichteten Website inklusive einem Gewinnspiel, um insbesondere auch die Zielgruppe der jungen Gemeindebürger in das Projekt einzubinden. Unter anderem hatten die Lehrer mit den Schülern ihre Überlegungen für das zukünftige Gemeindezentrum erarbeitet und in einem Theaterstück den Architekten präsentiert. Die zukünftigen Nutzer hatten Zeit, ihre Raumwünsche nochmals im Gespräch zu präzisieren. Am Ende der zwei Tage stand die endgültige Fixierung des Raumprogramms, welches sich nun durch den intensiven Dialog gegenüber dem Stand zu Beginn (siehe Punkt 1) verändert hatte. Alle gemeinsam – Bevölkerung, Architekten und Gemeinderäte – beschlossen einstimmig dieses Raumprogramm, für welches die Architekten in den folgenden Tagen konkrete Vorschläge erstellten.
5. Ausarbeitungsphase
Die Konzeptentwicklung und der Projektentwurf erfolgten in den darauffolgenden fünf Tagen. Einige der Teams arbeiteten noch eine gewisse Zeit vor Ort, andere wiederum fuhren nach dem Hearing umgehend ins eigene Büro, da sie die gewohnte Umgebung und ihre Infrastruktur für das Arbeiten vorzogen. Schließlich entwickelte jedes der Teams einen eigenen Lösungsvorschlag für die Aufgabenstellung. Dabei stand die primäre Aufgabe des Architekten, die Ideenfindung, im Mittelpunkt. Die Darstellung war frei wählbar und sollte auch der kurzen Bearbeitungszeit angemessen sein. Lediglich die Farbe des Modells wurde vereinheitlicht, um eine optimale Vergleichsbasis zu haben.
6. Jurysitzung
Die Jurysitzung dauerte eineinhalb Tage. Der erste Teil – entsprechend dem Bundesvergabegesetz – war anonym. Das bedeutet, dass alle Architekten ihre Projekte ohne Namen abgeben mussten. In einem ersten Jurydurchgang wurde versucht, die einzelnen Projekte zu verstehen, Unklarheiten wurden notiert und in Fragen formuliert. Am Abend des ersten Jurytages erfolgte die Aufhebung der Anonymität und die Architekten wurden unabhängig voneinander vor der versammelten Bevölkerung eingeladen, ihre Projekte zu präsentieren. Dabei hatten sie auch Gelegenheit, die von der Jury formulierten Fragen zu beantworten; auch Fragen aus der Bevölkerung wurden zugelassen. Auch am darauffolgenden -Vormittag war die Jurysitzung für alle Bürger offen, die Projekte wurden jetzt – nicht mehr anonym – nochmals diskutiert und gemeinsam wurden Stimmungsbilder eingeholt. Ab Mittag wurden die Türen wieder geschlossen und die Jury hatte den gesamten Nachmittag Zeit, um in ausführlichen Diskussionsrunden die Entscheidung für das beste Projekt zu treffen.
7. Präsentation
Den Abschluss der Jurysitzung bildete eine öffentliche Präsentation mit kulinarischer und -musikalischer Umrahmung. Dabei wurden nicht nur das siegreiche Projekt und der Architekt vorgestellt, sondern die Entscheidung der Jury anhand der Stärken und Schwächen aller Projekte begründet. Gleichzeitig gab es eine Präsentation aller Projekte für die Bevölkerung. Die Medien wurden vom Verfahren und dessen Ausgang informiert.
8. Umsetzung
Das Architekturbüro mit dem erstgereihten Projekt wurde dann in unmittelbarer Folge vom Bürgermeister als Vertreter des Auftraggebers mit der Durchführung von Architekturleistungen zur konkreten Umsetzung des ausgewählten Konzepts betraut.
9. Reflexionsrunde
Einen Monat nach der Juryentscheidung fand eine ausführliche Feedbackrunde statt. Dabei diskutierten die Gemeindeverantwortlichen, die teilnehmenden Architekten, die Initiatoren, die Juroren sowie die Prozessbegleiter die Durch-führung dieses neuen Wettbewerbs. Der grundsätzliche Tenor ergab eine hohe Zufriedenheit mit dieser neuen Art eines partizipativen Verfahrens. Einige Anregungen zur Verbesserung bzw. Veränderung einzelner Punkte werden in die weitere Arbeit aufgenommen.
Resümee
Bei diesem Verfahren war die intensive Auseinandersetzung der Architekten mit den wirklichen Bedürfnissen der Bevölkerung der Schlüssel zum Erfolg. Diese Interaktion hat viele Barrieren auf beiden Seiten abgebaut und eine neue Qualität des Dialogs mit sich gebracht. Das gegenseitige Zuhören wurde wertgeschätzt. Zwei Zitate stehen stellvertretend für diese neue Gesprächskultur:
Zitate der Beteiligten
„Es ist nicht der erste Architekturwettbewerb, bei dem ich dabei war. Normalerweise ist es danach aber immer recht schwierig, den Leuten zu erklären, warum ausgerechnet dieses oder jenes Projekt
gewonnen hat. Bei diesem Verfahren ist das komplett anders. Durch die intensive Beschäftigung mit den Projekten ist es nun ein Leichtes, die Vorteile des siegreichen Projekts in einem Satz den Menschen- zu erklären.“
Wolfgang Huter, Vizebürgermeister
„Wir haben vor dem Verfahren den Bauplatz -be-
reits besucht und ein Erstkonzept erarbeitet. Aber durch -das zweitägige Hearing in Form der Ideenwerkstatt, wo wir zwei Tage Zeit hatten, einfach nur zuzuhören, konnte im Kopf eine ganz neue räumliche- -Antwort reifen. Es wurde klar, dass das die viel -bessere Antwort auf die Aufgabenstellung ist. So ist ein maßgeschneidertes Projekt entstanden. Die-ses Zuhören und die dafür zur Verfügung stehende -Zeit waren für uns ganz wichtig.“-
Rainer Köberl, Architekt des Siegerprojekts
Ausblick
Mit jeder Bauaufgabe, mit jedem gestalterischen Eingriff in eine Gemeinde eröffnen sich eine Reihe von Chancen, die es von den Verantwortlichen (Politikern, Unternehmern, Privatpersonen u. a. m.) wahrzunehmen gilt. Vorbildlich gelebte Baukultur verwertet diese Chancen bestmöglich – dadurch profitieren die dort lebenden und -arbeitenden Menschen.
Der mustergültige Entwicklungsprozess in Fließ zeigt neue Perspektiven auf und kann auch für andere Gemeinden in Österreich als Vorbild dienen. Wesentliche Erkenntnisse daraus sind:
Ein gutes Projekt benötigt Zeit in der Entstehung
Die bestimmenden Weichenstellungen für Gebäude und Freiräume werden bereits in der Frühphase der Projektentwicklung, im Regelfall zwischen der Definition der Projektidee und der Vergabe der Planungsleistungen, getroffen. Gerade in dieser Phase ist es wichtig, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen, einen qualitätsvollen Entwicklungsprozess durchzuführen, vielleicht zweimal öfter als üblich etwas auszuprobieren und dabei auch Experten einzubeziehen.
Intensive Einbindung von Bürgern
Die Ideenfindung und Ideenentwicklung leben von kraftvoller Energie, die in kurzer Zeit freigesetzt und gebündelt wird, von interdisziplinären Impulsen und neuen Verknüpfungen. Die Interaktion mit der Bevölkerung ist erwünscht und sinnvoll und bringt die notwendige breite Akzeptanz des Ergebnisses sowie positive Stimmung für die Umsetzung. Eine begleitende Moderation ist für einen partizipativen Entwicklungsprozess von großem Vorteil.
Architekturwettbewerbe bringen Innovationen
Gut vorbereitete Architekturwettbewerbe fördern innovative Lösungen und sind effiziente Verfahren zur Optimierung von Qualität und Wirtschaftlichkeit. Im Zuge des Wettbewerbsverfahrens findet durch den Diskurs ein wichtiger Beratungs- und Lernprozess statt, der den Bauherrn und der Bevölkerung wichtige Erkenntnisse und Entscheidungsgrundlagen bringt.
Wohnen der Zukunft ist nutzungsdurchmischt
Der monofunktionale Wohnbau auf der grünen Wiese am Ortsrand hat ausgedient. Eine qualitätsvoll gestaltete Umwelt braucht ganzheitlich funktionierende Lebensräume. Es müssen Gestaltungs- und Nutzungsmöglichkeiten für Wohnen und Arbeiten, Infrastruktur und öffentlichen Raum in unterschiedlichen Zusammenhängen und Intensitäten entstehen.
Es ist dem Mut der handelnden Personen – aus der Gemeinde, wie auch auf Landesseite zu verdanken, – wenn in Zukunft andere Gemeinden diesem Beispiel folgen werden. Solche Pilotprozesse sind die wirkungsvollsten Katalysatoren für Innovation sowie Auslöser für eine rege und qualitätsorientierte Projekttätigkeit in den Gemeinden. Denn: „Jedes innovative Projekt zieht weitere Projekte nach sich!“
Weitere Informationen zum Thema:
Österreichischer Baukulturreport 2011, hg. vom Bundeskanzleramt Österreich; Wien 2011, http://www.baukulturreport.at
Dokumentation zum LandLuft Baukulturgemeinde-Preis 2012, hg. von LandLuft – Verein zur Förderung von Baukultur in ländlichen Räumen; Wien 2012,
www.landluft.at
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AutorInnen:
Roland Gruber, Katharina Kothmiller, Caren Ohrhallinger, Peter Nageler
nonconform architektur vor ort (www.nonconform.at)
Prozessbegleitung mit der von nonconform entwickelten Methode der vor ort ideenwerkstatt ® (www.vorortideenwerkstatt.at)
Das Pilotprojekt in der Gemeinde Fließ ist unter http://www.gemeindezentrum.at nachzulesen, eine eigens erstellte Dokumentation ist dort auch downloadbar.
nonconform (www.nonconform.at) wurde im Jahr 1999 von Roland Gruber und Peter Nageler gegründet. Seit 2004 ist Caren Ohrhallinger und seit 2013 Katharina Kothmiller Partnerin. Das Büro mit den Standorten in Wien und Kärnten hat einen Schwerpunkt in der partizipativen Planung. Die eigens dafür entwickelte Methode “vor ort ideenwerkstatt” (www.vorortideenwerkstatt.at) wurde im November 2008 mit dem Staatspreis für Consulting (Jurypreis) des Wirtschaftsministeriums und der Wirtschaftskammer ausgezeichnet. Seit dem Jahr 2011 wird die Österreichische Leerstandskonferenz (www.leerstandskonferenz.at) durchgeführt und das daraus entstandene Netzwerk Leerstand betreut. Im Jahr 2012 wurde nonconform zum „Österreicher des Jahres 2012“ gekürt.
Seit 2008 gibt es eine kontinuierliche projektbezogene Zusammenarbeit mit Univ.Prof.Arch.DI.Dr. Erich Raith (www.raithnonconform.at) und seit 2011 eine Zusammenarbeit mit Univ.Ass.Arch.DI. Michael Zinner (www.zinnernonconform.at).
Erfolge
2012
Auszeichnung „Österreicher des Jahres 2012“ in der Kategorie Creative Industries durch die Tageszeitung „Die Presse“
Niederösterreichischer Dorferneuerungspreis für die Ortskerngestaltung Zeillern
2011
Auszeichnung beim Holzbaupreis Kärnten 2011 für die Kindergartenerweiterung im Bildungscampus Moosburg
2010
Nominierung durch NEWS zu einem der 10 innovativsten Unternehmen Wiens
Pilgram Preis (Preis des Österreichischen Natursteinverbandes) 2010 für die „Ortskerngestaltung in Maria Saal“
2008
Jurypreis beim Staatspreis Consulting 2008 für die „Ideenwerkstatt- nonconform vor ort“
Anerkennungspreis beim Kärntner Landesbaupreis 2008 für die Ortskerngestaltung in Maria Saal
2007
Würdigung beim Otto Wagner Städtebaupreis 2007 (Juryvorsitz David Chipperfield) für die Projekte in Stadt Haag und die Arbeit mit der „Ideenwerkstatt – nonconform vor Ort“
2006
Auszeichnung der Wiener Stadtplanung MA19 mit dem Preis „gebaut 2005“ für die Villa Grün
2005
Auszeichnung beim Wiener Holzbaupreis “ wienwood05″
Nominierung zum Architekturpreis „Das beste Haus 05“
2001
Bauherrenpreis 2001 für das Stadt:Theater:Haag
Niederösterreichischer Holzbaupreis 2001 für das Stadt:Theater:Haag
2000
Nominierung zum Staatspreis für Architektur und Tourismus 2000 für das Stadt:Theater:Haag
Internationaler WEKA Architekturpreis 2000 für das Stadt:Theater:Haag
22. Juni 2013 um 20:42
Auf transparente, anschauliche und mutige Art zeigt das Pilotprojekt der Gemeinde Fließ wie zeitgemäße, nachhaltige, bedürfnisorientierte Stadtplanung partizipativ gestaltet werden kann. Nicht ein weitest gehend fremdbestimmtes, anzustrebendes Ergebnis bestimmt den Planungsprozess, sondern ein selbstbestimmter, partizipativer, ganzheitlicher Prozess fordert und fördert ein offenes, innovatives Ergebnis heraus.
Architektur fordert hier nicht nur zu intensiven, interaktiven Dialogen und komplexen Reflexionen, sondern auch zu umfassenden, entwicklungsförderlichen Lernprozessen heraus und wird so zum Schlüssel innovativer, selbst- und mitverantworteter Lebensraumgestaltung.
Ja, dieses Projekt ist meiner Ansicht nach als zukunftsfähig, nachhaltig und beispielhaft zu beurteilen. Es bleibt zu wünschen, dass Lebensraum auch zukünftig mit mehr Offenheit und Mut und weniger mit Intransparenz und Missmut begegnet wird.